Bereits im Jahr 1516 wurde in Bayern das noch heute gültige Reinheitsgebot für das Brauen von Bier verfügt. Die Ursprünge des in der ganzen Welt beliebten Gebräus gehen aber wesentlich weiter in der Geschichte zurück. Man vermutet, dass es den Menschen seit etwa 10.000 Jahren bekannt ist - seit sie im Vorderen Orient begannen, Getreide zu sammeln, zu mahlen, zu erhitzen und einzuweichen. Die Entdeckung, dass Getreidebrei nach einigen Tagen zu gären anfängt, dürfte aber, wie viele Erfindungen, dem Zufall geschuldet sein.
Abbildungen Bier trinkender Sumerer aus der Zeit um 3.000 v. Chr. zeigen, dass bereits damals gebraut wurde.
Die ersten keilschriftlichen Aufzeichnungen über Bierrezepte folgten aber erst etwa 2.000 v. Chr. Berichtet wird über die Herstellung größerer Mengen, die nicht allein für Götter oder Könige gewesen sein können, die bis dahin ein Exklusivitätsrecht auf das Gebräu innehatten. Neben Buchführungen über die Abgabe von Getreide aus den staatlichen Lagerhäusern an die 'Brauhäuser' finden sich in den Überlieferungen auch Rechenschaftsberichte der antiken 'Braumeister' über die Anzahl der Biersorten, die aus dem Getreide erzeugt wurden.
Das etwa zur gleichen Zeit verfasste babylonische Gilgamesch-Epos thematisiert neben dem Brot auch das Bier als wichtiges Indiz für den (damals) kultivierten Menschen, im Kontrast zu dem Urmenschen, der wilde Tiere melkte. 1.700 v. Chr. wurde der Codex Hammurapi verfasst - eine Sammlung von Rechtstexten des babylonischen Königs Hammurapis, welche die älteste Bierschankordnung der Welt enthält.
Alles in allem kannten die Babylonier bereits 20 verschiedene Biersorten. Vergärt wurden dabei entweder reiner Emmer (eine Weizenart, die zu den ältesten angebauten Getreidesorten zählt), reine Gerste oder ein Getreidegemisch. Exportiert wurde Bier damals jedoch nur bis nach Ägypten.
Später, als sich die Hochkulturen im Mittelmeerraum um die philosophischen Zentren im antiken Griechenland und im Römischen Reich entwickelten, spielte das Bierbrauen eine wichtige Rolle. So gehörte der Getreidesaft in Rom etwa zu den beliebtesten Getränken - jedoch nur, bis der Weinbau die Oberhand gewann. In den Außenprovinzen, in denen Trauben schlecht wuchsen, setzte man dagegen auch weiterhin auf das Bier.
Auch die Germanen, Kelten und anderen Nordvölker fingen früh mit dem Brauen an. Der in Straubing gefundene Bierkrug aus dem 6. Jahrhundert beispielsweise gilt als bedeutsamer Nachweise über die Verbreitung von Bier auf dem Gebiet des heutigen Deutschlands.
Den maßvollen Umgang mit dem alkoholischen Getränk propagierten schon die alten Germanen. 'Nicht klebe am Becher, trinke mit Maß' heißt es in der alt-isländischen Sagensammlung 'Edda'.
Wohl bekomm's …
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