Die Idee, Bier zu stacheln kam unseren Braumeistern, als sie bei einem Feierabendbierchen zusammensaßen: da wurde allgemein über den guten Gerstensaft und über das „Stacheln von Bier im Besonderen gesprochen. In geselligen Runden wie diesen bleibt es dann nicht aus, dass auf entsprechend fruchtbarem Boden solche ungewöhnlichen Ideen entstehen, einfach aus dem "Spaß an der Freud" des Biermachens und Experimentierens.
Speziell zum Schlappeseppel Marktplatzfest am 17. Und 18. September wollten unsere Brauer ein ganz besonderes Bier brauen und die Idee des „Stachelns“ nahm ihren Lauf.
Am Dienstag, den 12. Juli, kamen 15 geladene Bierfreunde und -kenner auf den Brauereihof der Eder und Heylands Brauerei, um beim Einbrauen und dem ersten Bierstacheln dabei zu sein. Hierbei wirkten zwei traditionelle Handwerke, nämlich das der Brauer und das der Schmiede, eng zusammen.
Kugelstachel |
Unser erster Braumeister, Markus Sabel, erläuterte zunächst den Begriff des Stachelns, der für die Anwendung im Sudhaus etwas abgewandelt wurde: Es wurde nicht ein kleiner Stachel (glühender Eisenstab) in einen einzelnen Bierkrug mit fertigem Bier getaucht (das ist das traditionelle Stacheln) sondern erstmalig wurde in einer Brauerei ein schwerer, rot glühender Kugelstachel verwendet -dieser glühende Kugelstachel wurde nun im Sudhaus in den Biersud getaucht, um daraus ein „gestacheltes Bier“ zu brauen.
Braumeister Markus Sabel | Traditionelles Stacheln |
Vor dem Sudhaus wurden in der gasbetriebenen Schmiedeesse bereits die zum Stacheln vorgesehenen schweren Eisenkugeln zum Glühen gebracht.
Die beiden Schmiedeessen |
Die geladenen Gäste und die zu diesem einzigartigen Ereignis eingeladene Presse konnten direkt verfolgen wie die glühenden Kugeln aus der Esse geholt und von den beiden Schmieden ins Sudhaus getragen wurden um anschließend im angesetzten Biersud in der Sudpfanne eingetaucht zu werden.
Dieser Prozess wurde mehrfach wiederholt, um das unnachahmliche feine Karamellaroma, das durch das Karamellisieren der Bierwürze am glühenden „Stachel“ entsteht, hervorzurufen.
Nachdem man sich von der Wirksamkeit des Stachelns bei einer kleinen Würzeprobe überzeugen konnte, wurde der gestachelte Biersud anschließend in den Gärkeller gepumpt und wird dort dem Brauprozess entsprechend, konventionell mit der brauereieigenen Reinzuchthefe vergoren.
Bei einer gemeinsamen Vesper wurde danach noch viel über dieses einzigartige Verfahren diskutiert.
Erstmalig wird das gestachelte Festmärzen beim historischen Schlappeseppel Marktplatzfest am 17. und 18. September in Großostheim ausgeschenkt.
Anschließend ist es auch im Handel erhältlich, allerdings nur, solange der Vorrat aus diesem einen Sud reicht.
© Eder & Heylands Brauerei GmbH & Co. KG