
Brau-Kunst-Live in München zeigte, was man aus Hopfen und Malz alles machen kann – Schlappeseppel mit neuen Kreationen
Für Bierkenner und Bierliebhaber ist sie bereits ein Muss. Und das, obwohl es die „Brau Kunst Live“, die kleine aber feine Bier-Messe in München, erst seit zwei Jahren gibt. Im alt ehrwürdigen Museum der Münchner Verkehrsgesellschaft, zwischen alten Straßenbahnen und historischen Gleiswagen, zeigten am vergangenen Wochenende rund 80 Brauereien aus München, Bayern, Deutschland und der Welt, was man aus Hopfen und Malz für unterschiedliche Biere brauen kann. Drei Tage lang wurde gefachsimpelt und probiert, vor Ort gebraut und ausgeschenkt. Mit dabei auch die „Schlappeseppel“-Braumeister aus Großostheim, die eigens für die Messe drei ganz besondere Bier-Kreationen im Gepäck hatte.
Glatt gebügeltes Bier mit Einheitsgeschmack, die klassischen „Fernsehbiere“ oder Massenware aus der Dose gab es auf der Brau-Kunst-Live nicht. Dafür aber viel handwerklich hergestelltes Bier, mit ausgewählten Hopfensorten und ausgefeilten Rezepturen. International heißen diese Biere „Craft-Beer“, was aber nichts anderes bedeutet, als dass sie handwerklich nach traditioneller Braukunst hergestellt wurden und eigentlich nicht für den Massenmarkt bestimmt sind.
Bier aus dem Whiskyfass
Auch „Schlappeseppel“ zeigte auf der Brau-Kunst-Live Flagge und stellte mit seinen Bier-Kreationen „Aither“, „Vereinigung“ und „Unter Brüdern“ Variationen vor, die durchweg große Beachtung fanden, auch wenn sie derzeit noch nicht zu kaufen sind. Bei der Sorte „Unter Brüdern“ zum Beispiel hatten Schlappeseppel-Braumeister Markus Sabel und seine Mitarbeiter ein stärkeres Exportbier in einem gebrauchten Whiskyfass gelagert. Die vom Whisky im Fass hinterlassenen Aromen wurden vom Bier gelöst und aufgenommen, so dass ein völlig neuer, mit herkömmlichen Brauverfahren nicht darzustellender Bierstil entstand. Für die Sorte „Vereinigung“ mischten die Brauer zuvor getrennt gebrautes Bockbier mit unfiltriertem Schlappeseppel-Landbier im Verhältnis 60:40 und ließen diese Mischung 6 Wochen reifen. Auch hier entstand ein völlig neues Aromen- und Geschmacksprofil.
Für die Aussteller auf der Brau-Kunst-Live in München war der Andrang groß. Brauer und Besucher schritten drei Tage lang von Stand zu Stand und probierten sich mit kleinen Verkostungsgläsern durch die angebotenen Bier-Kreationen. Ob hell oder dunkel, hopfengestopft oder kaltgehopft, Weissbier, Ale oder unfiltriertes Bio-Bier nach Öko-Verordnung, es gab kaum etwas, was es nicht gab. Kurz gesagt: Die Brau-Kunst-Live war wieder einmal ein internationales Fest der feinen Biere – und „Schlappeseppel“ aus Großostheim mittendrin.
© Eder & Heylands Brauerei GmbH & Co. KG